Montag, 23. Dezember 2013

Rückblick/Bilanz/Ausblick - Queer Nations 2013

Die Mitglieder unserer Initiative Queer Nations IQN e.V. trafen sich kurz vor den Feiertagen im Sonntagsclub e.V. im Prenzlauer Berg zur Mitgliederversammlung – sie geriet zu einem intensiven Meinungsaustausch. Mit dabei war auch der frühere Bundestagsabgeordnete Michael Kauch (FDP), bei dem sich die MV herzlich für sein Engagement für die nun gegründete und arbeitsfähige Bundesstiftung Magnus Hirschfeld bedankte.

Kauch selbst führte aus, dass es ihm eine Freude war, gerade vor dem Hintergrund seines Verständnis von gesellschaftlichem Freisinn, die LGBTI*-Anliegen in der vorigen Legislaturperiode als Mitglied einer Regierungspartei nicht nur zu begleiten, sondern sie auch zu befördern.

Einig war sich die MV, dass die IQN e.V. ihre Arbeit fortsetzen solle: Denn erst die Hälfte des Vereinszweck wurde – nun die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld – erfüllt; die andere Hälfte, der Aufbau eines Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses in Berlin, ein Think Tank, ein Archiv, eine Begegnungsstätte der Forschungen und ihre Präsentation, steht noch aus.

Der Vorstand, Bodo Niendel, Ulrich Dörrie, Benno Gammerl und Jan Feddersen als erster Sprecher bekräftigte in diesem Sinne weiterarbeiten zu wollen. Informell wurde verabredet, Manuel Schubert, als bereits jetzt aktiver Verantwortlicher für den Internetbereich, sowie die Historikerin Birgit Kiupel, die mit Jan Feddersen den Kuratoriumssitz in der BMH, inne hat, in einem Jahr für einen Vorstandssitz vorschlagen zu wollen.

Die nächsten Queer Lectures sind ebenfalls schon terminiert: Der Politikwissenschaftler Hans Hütt stellt am 30. Januar 2014 seine These von der rasenden Homophobie in Frankreich (und Osteuropa) vor.

Donnerstag 30.01.2014, 19 Uhr
Hans Hütt: Homosexuellenhass
Sind reaktionäre Mobilisierungen in Frankreich und Russland Zeichen eines Rückgangs gesellschaftlicher Toleranz?
taz-Café, Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei

OSTEUROPA - das Magazin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) e.V., widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe Nr. 10  schwerpunktmäßig dem Hass auf nicht-heterosexuelle Menschen in Russland. Am 6. Februar 2014 stellt die "Osteuropa"-Redaktion das Heft im taz-Café vor. Es ist der Vorabend der Olympischen Winterspiele von Sotschi – ein passenderes Datum, um auf die antihomosexuelle Politik der russischen Politikeliten zu verweisen, gibt es nicht.


Mittwoch 05.02.2014, 19 Uhr
Präsentation und Gespräch zur aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Osteuropa"
"Spektralanalyse - Homosexualität und ihre Feinde"
taz-Café, Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei

Mittwoch, 30. Oktober 2013

FRÜHER WAR MEHR LAMETTA! (Oder nicht?)

QUEER LECTURE - Herbst 2013
Schwule Perspektiven auf die siebziger Jahre
Früher war mehr Lametta?

Vielen gelten die Siebziger als vergangene Utopie. Vor Aids und vor der Verbürgerlichung der Schwulen, denken manche, war der Homo-Sex noch in Ordnung. Aber wie lebte es sich tatsächlich zwischen Sub und Demo, Aktionsgruppe und Wohngemeinschaft, Tuntenstreit und Homolulu?



Und welche Rolle spielten in dieser Gemengelage die „Pädos“? Brach damals ein politisch und kulturell subversives „Bündnis der Perversen“ in eine hoffnungsfrohe Zukunft auf? Oder wichen die Schwulen lediglich für eine kurze, anti-bourgeoise Zeit vom bürgerrechtlichen Pfad der Homophilenbewegung ab, auf dem der LSVD später wieder große Erfolge errang? Oder entstand zwischen Radikalität und Anpassung, zwischen Promiskuität und Monogamie ein normalisierender Leistungsdruck, der schwules Leben bis heute prägt?

Diese und andere Fragen diskutieren der IQN-Vorstand/Zeitzeuge Jan Feddersen und der IQN-Vorstand/"Jungschwuppe" Benno Gammerl.

4. November 2013
19.30-21.00 Uhr
Sonntags-Club
Greifenhagener Straße 28
10437 Berlin

Dienstag, 4. Juni 2013

Wir bauen ein Haus!

E2H - das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus
Ein konkreter Vorschlag

Wir dokumentieren an dieser Stelle den Aufsatz "Wir bauen ein Haus" unserer IQN-Mitglieder Benno Gammerl und Birgit Kiupel, welcher zuerst im CSD-Magazin 2013 erschienen ist. Den Artikel können Sie auch als pdf von unserer Homepage herunterladen.

WIR BAUEN EIN HAUS!

Von Dr. Benno Gammerl und Dr. Birgit Kiupel

Ein Haus benannt nach zwei SexualreformerInnen: der feministischen Schriftstellerin Johanna Elberskirchen (1864 – 1943) und dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868 – 1935). Beide kämpften in der frühen homosexuellen Emanzipationsbewegung für die Rechte und das Wohlergehen gleichgeschlechtlich liebender und jenseits der zweigeschlechtlichen Ordnung lebender Menschen. Ihre Ziele sollen Grundriss und Auftrag zugleich sein für das Zukunftsprojekt Elberskirchen-Hirschfeld-Haus (EHH oder E2H); kein Traumhaus, sondern eine Experimentierfläche, die anknüpft an die Arbeit des 1919 im Berliner Tiergarten gegründeten und 1933 von den Nazis zerstörten Instituts für Sexualwissenschaft.

Montag, 20. Mai 2013

Gleiche Rechte – und dann?

Queer Lecture am 17. Juni 2013: Dirk Siegfried

Die rechtliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen ist kaum noch zu vermeiden. Das wirft neue Fragen auf: Werden Heterosexuelle den Verzicht auf die rechtliche Ausgrenzung Homosexueller als Gewinn oder als Verlust erleben? Wie wird sich die Selbstwahrnehmung von Lesben und Schwulen nach dem Ende der Ungleichberechtigung entwickeln. Kurz: Was bleibt vom Anderssein? Welche Strategien erlauben es, neue Aus- und Abgrenzungen zu vermeiden und stattdessen ein gedeihliches Miteinander zu gestalten?

Darüber diskutiert mit uns – auf Einladung der Initiative Queer Nations und des Berliner CSD e.V. - der Rechtsanwalt Dirk Siegfried.

Dirk Siegfried ist ein schwuler Rechtsanwalt und Notar, der seit den späten 1980er Jahren vor Gerichten und in der Öffentlichkeit unermüdlich und erfolgreich für die Rechte von LGBTIQ* Personen streitet. Lange Zeit setzte er sich für die Gleichstellung homosexueller Menschen im Ausländerrecht ein. Er kämpfte dafür, dass in binationalen Beziehungen lebende Ausländer_innen ein Bleiberecht erhalten und dass lesbische, schwule sowie transgender Flüchtlinge in Deutschland Asyl und Schutz genießen.

1992 war Dirk Siegfried maßgeblich an der „Aktion Standesamt“ beteiligt. Immer wieder plädiert er gegen die Diskriminierung und Benachteiligung gleichgeschlechtlicher Paare, ganz egal ob bei der Krankenversicherung, im Mietrecht oder bei der Adoption. Außerdem tritt er dafür ein, lesbischen Frauen den Zugang zur Reproduktionsmedizin zu erleichtern sowie die Gesetzeslage für Transgender zu verbessern. Dabei verfolgt er seine Fälle bis vor den Europäischen Gerichtshof, das Bundesverfassungsgericht und andere Bundesgerichte. An mehr als einem für die allmähliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von LGBTIQ* Personen entscheidenden Urteil war Dirk Siegfried direkt beteiligt.

Gleiche Rechte – und dann? Queer Lecture mit Dirk Siegfried
17. Juni 2013 | 19.30-21.00 Uhr | Sonntags-Club | Greifenhagener Straße 28, 10437 Berlin


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Freitag, 1. März 2013

"Wir fangen etwas an, damit es zum Gelingen kommt."

Initiative Queer Nations
gestern, heute, morgen

Unser Verein IQN e.V. hat im Jahr 2012 das Seinige getan, um unserem früheren Vorstandsmitglied Jörg Litwinschuh beim Aufbau der 'Bundesstiftung Magnus Hirschfeld' konstruktiv behilflich zu sein. Nicht allein durch unsere Präsenz im Kuratorium der Bundesstiftung war es uns, Tatjana Eggeling und Jan Feddersen, möglich, einige Impulse zum Gelingen der Arbeit der Bundesstiftung beizutragen. Auch im seit diesem Jahr konstituierten Beirat der Bundesstiftung sind einige unserer Mitglieder aktiv tätig - unter anderem sitzt Andreas Kraß, Professor an der Humboldt-Universität Berlin, diesem Kollegium der Fachleute der LSBT*-Szene vor.

Unsere Initiative hat darüber hinaus einige öffentliche Lectures veranstaltet; unter anderem jüngst der Vortrag von Joachim Bartholomäe im Sonntagsclub oder an gleicher Stelle das Podiumsgespräch zur inneren Verwandtschaft von Antisemitismus und Homophobie. Publiziert worden sind ebenfalls Hefte dieser Vortragsreihe im Verlag Männerschwarm in Hamburg. An den kommenden Lectures arbeiten wir bereits: So nehmen wir bspw. im Juni 2013 das Spannungsfeld von Homosexualität, Zuwanderung und Asylrecht in den Fokus.